Letztes Großevent 2007: Die Essen Motorshow

In unserem Kalender ist die Essener Motorshow das letzte große Ereignis für Youngtimerfreunde. Ob die Messe jedoch speziell für den Fan der 70er und 80er-Jahre-Autos als Ziel dient, sollte sich auf einem Besuch am Eröffnungstag herausstellen.

Die Essener Gruga-Halle ist von den Autobahnen schon ausgeschildert, die Anfahrt also komfortabel, da der Ruhrschnellweg direkt durch die Metropole führt. Die Parkplatzsuche gestaltet sich ebenfalls angenehm, nimmt man die eigens eingerichteten Stellplätze rund um die Messe “in Kauf”, dafür sind allerdings 7 Euro fällig, jedoch gibt es wohl einen Shuttle-Service inklu-sive, was jedoch für den Interessenten aus der Be-schilderung nicht ersichtlich wird.

Wir nahmen den Eingang Ost, wo den Besucher ein monströs zum Dragster umgebauter Manta A und die damit werbende Reifenfirma willkommen heißt. Ja, wir sind nun auf der Essen-Motor-Show! Tuning und Renn-sport sind hier das große Thema, dafür ist sie seit 40 Jahren bekannt. Da sich die Veranstalter jedoch mit der SIHA zusammengetan haben, hoffen wir auf die Klas-siker, denn die Motorshow hat sich mit ihrem und dem Publikum weiterentwickelt.

Trotz der großen Tuning-Fraktion befinden sich auf der Messe viele Stände , die sich den klassischen Automo-bilen widmen, darunter einige Youngtimer. Auch auf  den Firmenständen sorgen umgebaute Fahrzeuge aus den 70ern und 80ern für ein hohes Potential für den Youngtimerinteressierten. Und man darf sich natürlich auch mal Gedanken über die getunten Fahrzeuge machen, die dort stehen. Ob diese eines Tages wieder zurückgebaut werden oder ob sie genau so erhalten werden sollten?

Im Bereich der Halle 9 dann die Essenz der SIHA: An-bieter von Oldtimerfahrzeugen und deren Nachfolgern, die wir so gerne sehen. Seltene Fahrzeuge, die noch nicht das Licht des Strassenverkehrs vor 1977 erblickt hatten, sind allerdings eher rar gesäht. Vielleicht die Stretchlimo eines Mercedes 126 oder der doch kaum auf der Straße zu erwartende 911 Speedster.

Sicher, es sind einige besonders schöne Autos aus der Youngtimerszene darunter, die auch tatsächlich alles Potential auf Oldtimeraussichten auf sich vereinen - allerdings haben die Aussteller eine sehr kommerziell geprägte Auswahl mitgebracht, seltene Alltagsklassiker sind und waren nicht dabei...

Aber wer will es den Händlern übel nehmen, daß sie sich dem Massengeschmack widmen, sicher werden die Standpreise es nötig machen, wirklich mehrheitsfähige Fahrzeuge zum Kauf anzubieten. Und es wäre an der Motorshow vorbeigeredet, würde man sie auf seine ei-genen Präferenzen ausloten, anstatt den Gesamtein-druck auf sich wirken zu lassen. Während wir also noch als Highlight unserer Passion ausgerechnet eine eine 86er Ente im fast neuwertigen Zustand bestaunen, erfreut sich der unbeeinflußte Besucher an den unter-schiedlichsten Kategorien automobilen Interesses.

Denn hier gibt es Modellautostände, Anbieter von Auto-mobilia sowie Werkzeug- und Teileanbieter, die einem das ein oder andere Schnäppchen zum Messepreis ver-kaufen um damit die heimische Stube zu verschönern, ein hobbygerechtes Weihnachtsgescheink zu finden oder die Versorgung für den Klassiker für einen vergnü-glichen Schraubersamstag zu sichern. Und hier findet auch der Fan der “noch-nicht-Oldtimer” etwas passen-des, wie zum Beispiel das Prospekt seiner Träume zum Knaller-Preis von nur einem Euro oder das Modell für die Heckablage oder die Wohnzimmervitrine.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Rennsport nimmt wie schon gesagt einen großen Teil der Messe ein. Der Veranstalter feiert die 40. Aus-gabe in der Grugahalle. Zum Jubiläum gibt es Klassiker aus Formel 1 und Tourenwagensport. Spätestens hier schlägt auch das Herz für die Fahrzeuge aus den 70er und 80er wieder höher. Neben den Rennboliden aus der Königsklasse einiger Weltmeister (Michael Schuma-cher, Mika Häkkinen, Nigel Mansell, Nelson Piquet, Ayrton Senna) sowie mehrerer letztjähriger Formel 1-Teilnehmer (z.B Sebastian Vettel oder Lewis Hamilton) gibt es Tourenwagen der Nürburgring-Legenden Klaus Ludwig und Hans-Joachim Stuck zu sehen. Hier beson-

 

 

 

 

 

ders interessant, das der Ford Sierra von Klaus Ludwig keineswegs der mit der dritten Seitenscheibe und dem überbespoilerten Heck ausgestattete Cosworth war, sondern ein ganz normaler 2-türer. Das sollte den Sierra in dieser Version vielleicht eines Tages doch mal ganz interessant machen.
Das Leichtbau-Coupé von BMW, der 3.0 CSL wurde von Striezel Stuck gefahren und war eines der erfolgreichs-ten Fahrzeuge im Tourenwagensport!

Fazit: Für den Youngtimerfan bietet die Motor-Show in Essen eine Reihe von Autos, die ihn angesichts der recht hohen Eintrittspreise entschädigen. Es heißt jedoch nicht von weither “Show”. Bei diesem Event handelt es sich um einen bunten Mix aus Tuning, Rennsport und Klassik. Mit den Scheuklappen für ersteres darf man hier nicht aufwarten, dafür bietet der Veranstalter die Techno Classica Ende März/Anfang April, die ebenfalls ein Jubiläum  im kommenden Jahr zu verzeichnen hat. Für die derzeit laufende Ausstellung ergibt sich ein toller Mix aus Aktu-ellem, Rückblickendem und Ursprünglichem des automobilen Interesses. Insbesondere sei noch einmal die Tat-sache hervorgehoben, das man dieses Jahr vielleicht das letzte Mal die Chance hat, die Essener Motorshow mit einem Youngtimer ohne Umweltzonenfreigabe bis zum Parkplatz zu erreichen, haben doch die Städte im Ruhr-gebiet die flächenmäßig größte Umweltzone Deutschlands angedroht.

Wo gibt´s schon die Möglichkeit, einen Autobauer per-sönlich anzusprechen?: Erich Bitter stellt seine neueste Kreation selber vor, hier im Gespräch.

Formel 1 Renn Legenden wie dieser Ex-Nigel Mansell-Rennbolide werden in einer Sonderschau zum Jubiläum der ursprünglich als “Internationale Sport- und Renn-wagen-Ausstellung Essen” begründeten Motor-Show gezeigt.

Einige “Youngtimer” finden sich in der Rennsport-Son-derausstellung anläßlich 40 Jahren Show in Essen.

Eine weitere Sonderausstellung widmet sich faszinie-renden, teils auch skurilen Designstudien.

Alt und Neu gesellt sich hier gern´: Oben das Original des Gulf-Ford GT40 mit der Nummer 6, unten die Neuauflage im selben Anzug und der Nummer 9.

Auch die Rennsportabteilungen stellen sich hier vor:
z.B. Porsche Kremer als langjähriger Aussteller.

Tuning scheint sich immer noch über nackte Haut zu verkaufen: wir finden das echt unscharf und belassen das Bild im wörtlichen Sinne auch so.

Tip: Danach zum Weihnachtsmarkt in die City! Essen feiert seine Ernennung zur Kulturhauptstadt 2010 im Rah-men der Lichterwochen, die sich über den gesamten Weihnachtsmarkt erstrecken, einer der größten Europas!

Ralley-Legende Walther Roerl im Messe-Interview.

Vor der Messe, sogar für den Passanten ohne Eintritts-karte erreichbar, baute BF Goodrich sich mit mehreren dieser Schneekugeln, gefüllt mit jeweils einem Rallye-Siegerauto und einem 3D-Kino auf. Sammler aufge-passt: Hier gibts echt was zu gewinnen! Ein T-Shirt ist allen Teilnehmern sicher.

Die Zukunft der Youngtimer

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